Fakultät für Sprach- und Literaturwissenschaften
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Humboldt-Forschungspreis für Alexander Honold

Kooperation mit dem Institut für deutsche Philologie (Prof. Dr. Susanne Lüdemann, Prof Dr. Stephan Kammer)

24.11.2020

Der Germanist Alexander Honold (Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Basel) ist von der Alexander von Humboldt-Stiftung mit einem Carl Friedrich von Siemens-Forschungspreis ausgezeichnet worden. Der Preis würdigt international führende Wissenschaftler*innen aller Fachrichtungen aus dem Ausland für ihr bisheriges Gesamtschaffen in Forschung und Lehre. Er ermöglicht außerdem die Forschungskooperation internationaler Wissenschaftler mit Fachkolleginnen und Fachkollegen aus Deutschland. Prof. Dr. Susanne Lüdemann und Prof. Dr. Stephan Kammer vom Institut für deutsche Philologie haben Alexander Honold für den mit 65.000 Euro dotierten Preis nominiert und freuen sich auf seinen Aufenthalt in München im Sommersemester 2021 und im Winter/Frühjahr 2022. Im Mittelpunkt der gemeinsamen Forschungsarbeit stehen zwei Projekte:

  • Unter dem Titel Literarische Raumgeschichte(n) arbeiten Alexander Honold und seine Gastgeberin Susanne Lüdemann an einer Literaturgeschichte des Raums von 1800 bis heute und damit am Übergang von nationalen zu zunehmend inter- oder transnationalen Raumkonstruktionen, deren Spannungsverhältnis sie unter den Gegensatz von "Ökumene" und "Diaspora" fassen. Neben literarischen stehen dabei zugleich literaturwissenschaftliche Raumkonstruktionen zur Verhandlung und damit das Verhältnis der nationalphilologisch- hermeneutisch geschlossenen 'Ökumenen' des 19. Jahrhunderts zur methodisch wie thematisch offenen 'Diaspora' literaturwissenschaftlichen Fragens im Zeichen von Postkolonialismus und Globalisierung.
  • Im Rahmen eines Forschungsvorhabens zur Epistolaren Lebensführung, Werkpoetik und Netzwerkbildung bei Hugo von Hofmannsthal und Rainer Maria Rilke plant Alexander Honold die Zusammenarbeit mit Stephan Kammer, dessen Projekt zur Ästhetik des Kollaborativen und zur Philologie der Netzwerke sich ebenfalls mit der produktionsästhetischen Bedeutung von Briefwechseln befasst. Die gemeinsame konzeptuelle Ausgangsthese beider Vorhaben besteht in der Annahme, dass Briefe nicht vorrangig als dialogischer Austausch zwischen Briefpartnern, sondern angemessen nur innerhalb der Zirkulationsprozesse und Streuungen von Korrespondenzen analysiert werden können.